Bundeswehr nimmt Flughafen ins Trainingsprogramm auf

Trainings- und Erprobungsflüge der Transportflugzeuge A400M und C130 Hercules

Hof – Die Bundeswehr ist für den Flughafen Hof-Plauen kein unbekannter Gast – regelmäßig fliegen Hubschrauber der Luftwaffe mit den Typen CH 53 oder EC145 den Regionalairport zum Trainieren, Pause machen und Auftanken an.

Nun gesellen sich weitere Luftfahrzeuge hinzu: die Bundeswehr nimmt den Flughafen Hof-Plauen für Trainings- und Erprobungsflüge der Transportflugzeuge A400M und C130 Hercules in ihr Flugprogramm auf. „Dies ist eine erfreuliche Entwicklung für unseren Flughafen! Es zeigt, dass die Rahmenbedingungen für alle stimmen – egal ob groß oder klein, privat, geschäftlich oder auch militärisch.“, so Geschäftsführer Ralf Kaußler.

A400M im Fluge – Bildquelle: Bundeswehr/Stefan Petersen

Der Hintergrund, warum die Bundeswehr gerade jetzt regionale Flughäfen wie den Hofer Schwerpunktlandeplatz wiederins Flugprogramm aufnimmt, erklärt sich mit dem erhöhten Trainingsbedarf in der Truppe. „Der A400M hat mit dem Truppenabzug in Afghanistan seine Feuertaufe erlebt und gezeigt was er kann. Jetzt, da Airbus die Flugzeuge endlich problemlos herstellt und die Lieferungen zügig erfolgen, hat die Luftwaffe wieder vermehrten Trainingsbedarf.“, weiß Kaußler.

Ebenfalls stoßen nun zügig die nachbestellten Transportflugzeuge vom Typ C130 Hercules vom
Hersteller Lockheed aus Amerika zur Flotte dazu. Die Bundeswehr will daher nicht nur auf großen Militärflughäfen wie Wunstorf bei Hannover operieren, sondern auch die Eigenschaften der Maschinen für kurze Landebahnen nutzen. Dabei sollen in Hof die regulären Anflugverfahren, aber auch Verfahren wie der „Sarajevo-Approach“ (Sturz-Landeanflug), sowie das Be- und Entladen bei stehenden und laufenden Triebwerken auf dem Vorfeld simuliert und geübt werden.

Wirtschaftlich gesehen sind die Militärtransporter für den Flughafen sehr attraktiv. „Der A400M beispielsweise hat ein maximales Startgewicht von 141 Tonnen. Bei einer Landung werden somit Gebühren von rund 2.000 Euro fällig. Natürlich gelten auch für die Bundeswehr die Rabattbedingungen bei Schul- und Trainingsflügen.“, so Kaußler weiter.

Wie oft die Bundeswehr tatsächlich Hof anfliegt, weiß Kaußler allerdings nicht. „Wir können nur schätzen, dass die Flüge ca. 2 – 3 Mal die Woche stattfinden werden, vergleichbar mit den Hubschrauberflügen. Sofern Flugpläne aufgegeben werden, erfahren wir eine Landung kurzfristig mit einer Stunde Vorlauf. Ansonsten reicht ein Funkspruch kurz vor Erreichen der Kontrollzone während unserer Öffnungszeiten.“, erklärt der Geschäftsführer.

Militärische Flüge reihen sich zwar überwiegend in den zivilen Luftverkehr mit ein, allerdings genießen diese mehr Freiheiten als andere Luftverkehrsteilnehmer. So dürfen beispielweise Flüge auch mal unter den Höhenminimas geflogen werden. Dass nun Hof als einer der Standorte für einen Ausbildungsbetrieb von der Bundeswehr aufgenommen wurde, freut Kaußler besonders. „Wir sind um jeden Nutzer unseres Flughafens froh, versuchen für jeden Kunden das Beste rauszuholen und den Betrieb so angenehm wie möglich zu gestalten. Dass dies auch die Bundeswehr zu schätzen weiß, freut uns als Prestige umso mehr!“.

Auch Landrat Dr. Oilver Bär stellt die Bedeutung der Bundeswehr für die Region heraus. „Die Bundeswehr ist bei uns mit der Oberfrankenkaserne in Hof fest verankert. Die Zusammenarbeit ist hervorragend. Ich freue mich, dass diese Zusammenarbeit nun auch im Flugbetrieb mit der Luftwaffe zu beiderseitigem Nutzen weiter vertieft werden kann.“, so der Landrat. „Die Region kann stolz darauf sein, dass der Flughafen auch für die Bundeswehr attraktiv ist!

Die Bevölkerung im Hofer Land braucht sich aber keine Gedanken machen, wenn man einen oder mehrere dieser großen Transportmaschinen sieht. Die Bundeswehr wird wie alle anderen Luftfahrzeuge auch bewohnte Gebiete aus Lärmschutzgründen versuchen zu meiden. Etwaige Lärmbeeinträchtigungen lassen sich aber nicht gänzlich vermeiden.


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