Pressemitteilung der Flughafen Hof-Plauen GmbH & Co.KG vom 09.12.21
Hof – In seiner Sitzung unter Einhaltung der gelten Corona-Maßnahmen hat der Flughafen-Beirat am 08.12.2021 im Sitzungssaal des Landratsamtes in Hof den vorgeschlagenen Wirtschaftsplan der Geschäftsführung für das kommende Geschäftsjahr 2022 beschlossen.

Die Einnahmen im kommenden Jahr werden aufgrund der in 2021 erneut gestiegenen Flugverkehrszahlen am Flughafen Hof-Plauen mit insgesamt 917.800 Euro veranschlagt. Vor allem die Einnahmen aus den Provisionen des Kraftstoffverkaufs und die Vermietungen von Anlagen und Hallen, unter anderem an BMW und Fleetair International Airlines, tragen zu einer soliden Einnahmenseite bei.
Auch erwartet Geschäftsführer Ralf Kaußler zusätzliche Einnahmen durch eine neue Kostenerstattung des Bundes. „Jahrelang schon gibt es zwischen den internationalen und den kleineren Flughäfen eine Ungleichbehandlung bei den Flugsicherungskosten. Während die „Großen“ die Kosten, vor allem für Infrastruktur, Technik und eigenes Personal erstattet bekommen, mussten wir diese Kosten seit Jahren selbst tragen.“ Federführend durch den Fachverband „Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V.“ (IDRF), konnte in Berlin ein politischer Konsens mit dem Bundesministerium für Verkehr und damit eine neue Rechtsverordnung erreicht werden. So darf der Flughafen mit Einnahmen aus Kostenerstattungen planen. „Wie hoch die Erstattung der Flugsicherungskosten ausfällt, können wir jedoch noch nicht konkret einschätzen. Es stehen für 2022 insgesamt 50 Millionen Euro für 42 Flugplätze und Flughäfen unterschiedlicher Größenordnungen und Verkehrsauslastungen in Deutschland zur Verfügung – das wird sicher nicht zur vollen Kostendeckung der Flugsicherungskosten aller Flugplätze reichen!“. Das fehlende Geld soll über die sogenannten Anfluggebühren vereinnahmt werden. Hier geht der Flughafen Hof-Plauen aber einen Sonderweg: Flugzeuge bis 2 Tonnen Gesamtgewicht werden nicht belastet. „Der Gebührensatz für die Anfluggebühren orientiert sich an dem für internationale Flughäfen. Wir sehen hier die allgemeine Luftfahrt bis 2 Tonnen Abfluggewicht unverhältnismäßig hoch belastet.“ Daher macht man von einer rechtlichen Bagatellgrenze in Abstimmung mit dem Flugsicherungsprovider AustroControl Germany GmbH Gebrauch. „Diese Entlastung beschert uns indirekt auch wettbewerbliche Vorteile“, so Kaußler.
Auf der Ausgabenseite schließt der Wirtschaftsplan mit einem Gesamtansatz von 1.474.600 Euro. Während durch den Renteneintritt eines Mitarbeiters der Ansatz trotz steigender Tariflöhne auf 607.000 Euro sinkt, stellen die Personalkosten weiter den größten Aufwandsposten dar. Ebenfalls weniger Kosten werden für den Fuhrpark veranschlagt, da dieser in den vergangenen Jahren rundum erneuert worden ist. Daneben steigen jedoch die Unterhaltskosten der Gebäude und Anlagen in Folge der gestiegenen Energiepreise und notwendiger Umbaumaßnahmen an. Auch die mit der Hospitalstiftung ausgehandelte Entschädigungssumme für den Waldumbau im Föhrenreuther Forst schlägt mit Ausgaben zu buche.
Durch die gute Einnahmesituation können jedoch die Kostensteigerungen aufgefangen werden, weshalb das geplante Defizit mit -556.800 Euro um 93.000 Euro geringer ausfällt als 2021. Die notwendigen Eigenkapitalverstärkungen zur Deckung des Defizites tragen Stadt und Landkreis Hof entsprechend ihrer Gesellschaftsanteile an der Flughafen-GmbH. „Wir hoffen, den positiven Trend aus diesem Jahr auch 2022 fortsetzen zu können und so das Defizit weiter zu verringern“, so Geschäftsführer Kaußler.
Helfen sollen dabei neben den wirtschaftlich kalkulierten Kraftstoffpreisen auch eine gute Außendarstellung als Flughafen für die Allgemeine Luftfahrt und den Business-Bereich, um weitere Kunden auf sich aufmerksam zu machen. Neben Charter- und Businessflügen könnten auch Frachtflüge mit den am Flughafen stationierten Partnern und Firmen, wie beispielsweise der Frachtairline „Fleetair International“ jederzeit durchgeführt werden. „Der Flughafen Hof- Plauen wurde von Stadt und Landkreis Hof als Tor zur Welt für Bürger, Wirtschaft und der Luftfahrt geschaffen – dem wollen wir wieder mehr Rechnung tragen.“, so Kaußler weiter.
Helfen soll auch ein internes Klimaschutzkonzept. Derzeit wird eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für eine weitere eigene PV-Anlage zur klimafreundlichen Stromerzeugung durchgeführt und auch E-Ladesäulen am Parkplatz, sowie Blühflächen auf dem Flughafengelände sollen in Zukunft Teil des Konzeptes sein. „Wir müssen in Zukunft nicht nur in den Fuhrpark, Technik und Gebäude investieren – sondern auch in den Klimawandel. Dieses große und komplexe Themenfeld wird auch die Luftfahrt in den kommenden Jahren begleiten und verändern. Wir müssen bereit sein, sobald sich alternative Antriebe in die Luft erheben.“, so der Geschäftsführer. Bereits jetzt schon erzeugt eine PV-Anlage der Stadtwerke Hof am Flughafen grünen Strom und die Heizung der Gebäude wird durch umweltfreundliche Fernwärme über eine örtliche Biogas-Anlage sichergestellt.
Einig sind sich Beirat und Geschäftsführung, dass man das bestehende Gelände optimaler und besser Nutzen müsse, um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. So sollen Planungen und Machbarkeitsstudien angestrengt werden, um bislang ungenutzte, entwickelbare Flächen nutzbar zu machen.
Beiratsvorsitzende und Oberbürgermeisterin Eva Döhla dankte dem Geschäftsführer für die solide Planung. „Wir sind auf dem richtigen Weg, weil unser Flughafen sich mit ausgeprägter Kundenorientierung fit für die Zukunft macht!“.
Auch Landrat Dr. Oliver Bär hält „den Flughafen weiterhin für einen wichtigen Standortfaktor in unserer Region. Dank einer soliden Wirtschaftsplanung und zukunftsorientierten Projekten können wir den Betrieb weiter sicherstellen.“
Beide, sowie auch die anwesenden Beiratsmitglieder attestierten Geschäftsführer Ralf Kaußler und seinem Team eine gute Arbeit in seinem ersten Geschäftsjahr seit der Amtsübernahme. „Man sieht Ihnen an, dass Ihnen dieser verantwortungsvolle Posten sichtlich Freude macht“, so Döhla über Ralf Kaußler. Der dankte wiederum Gesellschaftern und Beiräten für die gute Zusammenarbeit, blickt zuversichtlich ins kommende Jahr und wünscht trotz der schwierigen Corona-Lage allen eine gesegnete Adventszeit.