Trotz gestiegener Kosten: Defizit sinkt weiter

Verabschiedung Wirtschaftsplan 2023

Pressemitteilung vom 21.12.22

Hof – Traditionell hatte die letzte Sitzung des Flughafenbeirates die Verabschiedung des Wirtschaftsplans für das kommende Jahr zum Inhalt. Geschäftsführer Ralf Kaußler konnte aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage trotz gestiegener Betriebskosten einen optimistischeren Ansatz planen.

Diese Einnahmen bestehen vor allem aus dem Gewinn des Kraftstoffverkaufs, den Einnahmen aus Vermietungen von Anlagen und Hallen, unter anderem an BMW und Fleetair International Airlines. Alleine durch diese beiden Kunden wird der Flughafen rund 500.000 Euro im Jahr einnehmen können. Auch zusätzliche Einnahmen durch die Kostenerstattung des Bundesamtes für Flugsicherung in Höhe von rund 200.000 Euro tragen zu einer soliden Einnahmenseite bei und entlasten das Kostenbudget für die Flugsicherung des Flughafens.

„Wir freuen uns, dass diese Erstattungszahlungen fließen und uns die Kostenlast genommen wird.“, so Flughafen-Geschäftsführer Ralf Kaußler. Da diese Kostenerstattungen aber nicht voll ausreichen, vereinnahmt der Flughafen in Auftrag des Flugsicherungsproviders Austrocontrol Germany GmbH sogenannte Anfluggebühren für den Flugsicherungsservice für anfliegende Flugzeuge. Nach einer Abrechnung der Kosten und den geleisteten Erstattungen zwischen allen Beteiligten kann der Flughafen auch hier mit zusätzlichen Einnahmen rechnen.

Auf der Ausgabenseite schließt der Wirtschaftsplan mit einem Gesamtansatz von 1,6 Millionen Euro. Konfrontiert mit Neueinstellungen aufgrund bevorstehender Renteneintritte von Mitarbeitern und kommende Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, steigt der Ansatz der Personalkosten auf 637.000 Euro. Damit stellen die Personalkosten erneut den größten Aufwandsposten dar. Ebenfalls steigende Kosten hat der Fuhrpark zu verzeichnen. Hier sind die Beschaffungskosten für Betriebsstoffe und Ersatzteile enorm gestiegen. Auch ein zusätzlicher geleaster Unimog wurde in den Dienst gestellt, um im Winterdienst effektiv arbeiten zu können. „Die Landebahn ist unser Kapital – auch im Winter“, sagt Kaußler.

Daneben steigen auch die Unterhaltskosten der Gebäude und Anlagen in Folge der gestiegenen Energiepreise an. Auch absolut notwendige Investitionen wie Dachsanierungen von Hangars und Reparaturen an der Befeuerungsanlage der Landebahn müssen in 2023 durchgeführt werden und belasten die Ausgabenseite. „Die Einnahmen aus den ansteigenden Flugverkehrszahlen können derzeit die gestiegenen Energiekosten in vielerlei Hinsicht auffangen. Dennoch steigen die Kosten auch bei uns. Wir planen hier eher konservativ und freuen uns, sollten mehr Einnahmen generiert werden können und gleichzeitig doch geringere Ausgaben aufgrund sinkender Preise erforderlich sein“, erklärt Kaußler.

Durch die gute Einnahmesituation können jedoch die Kostensteigerungen weitestgehend aufgefangen werden, weshalb das geplante Defizit mit -480.500 Euro erneut um 76.300 Euro geringer ausfällt als 2022. Die notwendigen Eigenkapitalverstärkungen zur Deckung des Defizites tragen Stadt und Landkreis Hof entsprechend ihrer Gesellschaftsanteile an der Flughafen GmbH.

„Wir freuen uns, trotz konservativer Planung das geplante Defizit erneut verringern zu können – und das trotz der gestiegenen Kostenseite“, freut sich Geschäftsführer Kaußler. „Wir arbeiten stets darauf hin, dass in naher Zukunft keine Eigenkapitalverstärkungen mehr notwendig sein müssen.“ Das wäre eine positive Nachricht für die Kämmerer von Stadt und Landkreis Hof, welche die Gelder bereitstellen müssen. „Aufgrund der Haushaltslage unserer Gesellschafter haben wir natürlich alle Posten nochmals auf den Prüfstand gestellt und entsprechend den Plan abgestimmt. Die Kämmerer freuen sich, dass erneut weniger Geld zur Verfügung gestellt werden muss!“, so Kaußler.

Helfen, damit das Ziel „Schwarze Null“ erreicht wird, sollen neben den wirtschaftlich kalkulierten Kraftstoffpreisen auch eine gute Außendarstellung als Flughafen für die “Allgemeine Luftfahrt” und den Business-Bereich. „Wir werden im kommenden Jahr versuchen auf speziellen Luftfahrt-Messen neue Kunden zu gewinnen und uns als Verkehrslandeplatz für den Business-Bereich weiter ins Gespräch zu bringen.“, erklärt Kaußler.

Investieren muss der Flughafen in vielen Bereichen. Im kommenden Jahr soll der Bau der benötigten Fahrzeug-Unterstellhalle endlich beginnen. Planungs- und Genehmigungsphase haben hier rund 1,5 Jahre in Anspruch genommen. Da hier die restlichen Plan-B-Mittel beantragt werden können, ist mit Eigenmitteln in Höhe von rund 400.000 Euro zu rechnen. Auch die notwendige Sanierung von Hangardächern schlägt mit 280.000 Euro zu buche. „Ziel soll hier sein, die Dächer für eine PV-Anlage herzurichten, welche uns dann mit Strom versorgen kann.“, so der Flughafen-Geschäftsführer.

Einig sind sich Beirat und Geschäftsführung, dass die eingeschlagene Richtung im operativen Bereich stimmt. Das zeigen auch die Verkehrs- und Umsatzzahlen des aktuellen Jahres. Stand November konnte der Verkehr um 5% gesteigert, der Umsatz im gleichen Zeitraum aber nahezu fast verdoppelt werden. Die Gründe dafür sind laut Geschäftsführer Kaußler recht einfach: „Fleetair International, als auch andere Business-Airlines fliegen uns mit schwereren Flugzeugen öfter an und landen bei uns.“ Dies mache sich umgehend am Umsatz bemerkbar.

Auch der aktive Werkverkehr eines Unternehmens mit bis zu 8 Flügen in der Woche zu Zielen in ganz Europa trage zum Umsatz bei. „Hierbei wird auch oft in Hof vollgetankt, damit man am Zielort einen Zeitvorteil hat und nicht dort erst noch tanken muss.“

Dass vor allem der kürzlich abgeschlossene Vertrag mit Fleetair International mehr Verkehr zur Folge haben wird, zeigt sich schon jetzt: Die Airline parkt über Weihnachten und Neujahr voraussichtlich 8 der insgesamt 10 Flugzeuge der Flotte im Rahmen des Basisbetriebs in Hof.

Beiratsvorsitzende und Oberbürgermeisterin Eva Döhla dankte dem Geschäftsführer für die geleistete Arbeit und Planung des kommenden Jahres. „Wir gratulieren zu Ihren jüngsten Verhandlungsergebnissen und sehen, dass unser Flughafen sich weiter positiv entwickelt“.

Auch der Beirat stimmte dem Lob einstimmig zu und bedankte sich für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit bei Ralf Kaußler. „Sie informieren uns gut und ausführlich. Wir sehen deutlich, dass sich der Aufwand lohnt, den Sie und ihr Team sich machen“, so Hilmar Bogler (CSU) zu Ralf Kaußler.

Der dankte wiederum Gesellschaftern und Beiräten für die gute Zusammenarbeit und wünscht allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in 2023.


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